Entlang der Schiene


zum Start 600 mm

Die Gleisanlage einer Feldbahn passt sich in der Regel dem vorgegebenen Gelände an. Kunstbauten, wie auch grössere Erdbewegungen, werden möglichst vermieden. Ebenfalls charakteristisch sind die meist doch eher bescheidenen Streckenlängen.

Spurweite

Bei den eigentlichen Feldbahnen, was allgemein darunter verstanden wird, haben sich im Laufe der Jahre hauptsächlich zwei Spurweiten durchgesetzt.

  - 500 mm, im Untertagebau (Bergwerke)
  - 600 mm, bei Werkbahnen, Zufuhrbahnen, etc.


Weitere technische Einzelheiten

Die verbauten Schienenprofile wurden entsprechend den zu erwartenden Belastungen gewählt. Bei Landwirtschaftsbahnen etwa, konnte eine Profilhöhe von 50 mm durchaus ausreichen, wo hingegen schweres Gut (z. B. in Steinbrüchen) Profilhöhen bis 100 mm erforderte.

Der minimale Kurvenradius betrug (kurze Fahrzeuge vorausgesetzt) etwa 3 Meter. Nötig waren derart kleine Radien vor allem in Bergwerken.

Weichen gab es als (Zwei-) Zungenweichen. Des Weiteren zu finden, für Betrieb mit Lokomotiven jedoch nur bedingt tauglich, waren Schleppweichen und Einzungenweichen. Verursachen doch diese beiden Bauarten einen Knick in der Gleisgeometrie.

Was Prellböcke betrifft, so war Alles erlaubt, sofern überhaupt vorhanden. Auch ein am Gleisende in den Boden gerammter Pfahl erfüllte seinen Zweck.


Endschalter Zugbeeinflussung à la Feldbahn. Die mittige (herunter klappbare) Einrichtung löste einen Schalter aus, welcher sich ganz vorne am Puffer des Zuges befand, und dafür sorgte dass die unbemannte Komposition (im Notfall) zum Stehen kommt. Der Gleismagnet (ganz oben im Bild) diente dem regulären Anhalten.
Detailansicht

Schiebebühne Stets von Hand zu bedienen, waren bei Feldbahnen Drehscheiben, als auch Schiebebühnen (abgebildet ist eine Bauart mit Feststellbremse). Abstellgleise einzelner Loren konnten vielerorts nur über einfache Drehscheiben erreicht werden.
Detailansicht

Trasse

Was den Unterbau betrifft, so reicht die Spannweite von lose auf den Boden gelegten Gleisen bis hin zum fachmännisch ausgeführten Schotterbett. Insbesondere bei stationären Anlagen (Werkbahnen. etc.) wurde darauf geachtet, dass Gleise über lange Zeit problemlos genutzt werden konnten.

Ein im Wald verlaufendes (im Schotterbett liegendes) Gleis einer Feldbahn. Die Schwellen  zugedeckt mit Ästen und Laub.
Gleis im Wald

Schienen entlang einer Nebenstrasse. Längst hat die Natur das Gleisbett erobert, aber sofern dies den Betrieb nicht beeinträchtigt, wird man über die Sache wohl weiterhin Gras wachsen lassen.
Gleis entlang Strasse

Ein Feldbahngleis, verlegt auf einen betonierten Untergrund. Als Schwellen waren Typen aus Holz oder Metall üblich. Letztere meist als Blechprofil. Der Schwellenabstand lag im Allgemeinen, je nach Belastung, zischen 50 cm und 100 cm.
Gleis auf Beton

Die Gleisgeometrie dieses Beladegleises (Lehmgrube) scheint etwas von der Schnurgeraden abzuweichen. Kein Wunder, wird doch hier mit schwerem Gerät aufgefahren, das mit der Feldbahn hie und da auch mal auf Tuchfühlung gehen kann. Einen Prellbock gibt es am Ende dieses Gleises nicht, die Sache verläuft quasi im Lehm.
Gleis in Lehmgrube

Der Umlad zur Regelspur einer Fabrik. Bei Werkbahnen wurden die Gleise häufig in den Boden eingelassen, um keinen Stolperstein für das umliegende Geschehen zu bilden. Das Umstellen der Weiche erfolgte mittels eines auf den Fahrzeugen mitgeführten, herausziehbaren Hebels.
Gleis eingelassen
Detailansicht

Stückgleis

Wesentlich zur Verbreitung der Feldbahnen beigetragen, hat im Jahre 1875, die Erfindung des Franzosen Paul Decauville. Er entwickelte damals eine Art steckbares Gleissystem, vergleichbar mit den Schienen einer Modelleisenbahn. Das leicht gebaute "Stückgleis" konnte mit wenig Aufwand verlegt werden. Dank dieses Systems liess sich die Gleisanlage einer Feldbahn in kurzer Zeit den jeweiligen Gegebenheiten anpassen. Weitere Firmen entwickelten in der Folge vergleichbare Produkte.

Fahrleitung

Fahrleitungsmast Diese waren, wie nebenstehend ersichtlich, nur in einfacher Form vorhanden. Die Fahrdrahthöhe scheint für die kleine Bahn auf den ersten Blick etwas hoch bemessen. Aus Gründen der Sicherheit musste Diese jedoch ein bestimmtes Mass betragen.

Der Betrieb mit Oberleitung war bei Feldbahnen jedoch nicht üblich. Begründet ist Dies einerseits darin, dass der Aufbau einer Fahrleitung relativ kostspielig ist, Andererseits musste, wie z. B. in Steinbrüchen, der Gleisverlauf stets dem Abbaugebiet angepasst werden, was den Einsatz einer Fahrleitung verunmöglichte. Einmal abgesehen davon, das an abgelegenen Orten ohnehin kein Strom vorhanden war. Deshalb sind Fahrleitungen allenfalls bei stationären Werkbahnen anzutreffen.

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