Fahrzeuge


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Infolge der Verschiedenartigkeit der Einsatzgebiete von Feldbahnen war das Spektrum der Fahrzeuge sehr breitgefächert. Auch verlangten Industriezweige wie etwa Untertagebau gesonderte Bauformen.

Kipplore Für das Synonym Feldbahn schlechthin steht wohl die klassische Kipplore (Muldenkipper). Zu gebrauchen zum Transport vielfältiger Schüttgüter.

Lokomotiven

Nicht jede Feldbahn benötigte eine Lok. Ist doch die Anschaffung einer Ebensolchen mitunter ein wesentlicher Kostenpunkt.

Vielerorts wurden die Wagen deshalb mit Muskelkraft bewegt.

Nach dem Vorspannen von Pferden beherrschte der Dampfbetrieb die Szene. Um auch enge Kurven befahren zu können, in überwiegend 2-achsiger Ausführung. Die Maschinen konnten jedoch nicht beliebig klein gebaut werden, insbesondere die Breite betreffend. Aussenliegende Zylinder und Steuerung beanspruchen reichlich Platz.

In der Folge entwickelte Antriebstechniken, welche kein stundenlanges Einheizen mehr nötig machten, lösten den Betrieb mit Dampftraktion nach und nach ab. Kompakte Diesellokomotiven hielten bald vielerorts Einzug, und waren wohl auch die weitest verbreitete Bauart in neuerer Zeit.

Nebst der Kipplore ist wohl zweifelsohne der Schienenkuli das Fahrzeug, das zum Bild der Feldbahn gehört. Der nebenstehend sichtbare Typ, Marke "Strüver", wurde in den Jahren 1937 bis 1947, in über 200 Exemplaren gebaut. Hergestellt wurde die Lok in Zusammenarbeit mit der Firma "Hatlapa". Diese sehr einfach gebauten, preiswerten Kleinstloks, leisteten um 5 PS, und bewegten sich etwa mit max. 8 km/h fort. Gewicht um 700 kg. Ein vergleichbares Produkt war der "Kröhnke Lorenknecht".
Strüver Schienenkuli

Da man im Untertagebau auf Maschinen angewiesen war, die keine schädlichen Abgase erzeugten, standen hier mehrheitlich mit Akku, als auch mit Druckluft angetriebene Loks im Einsatz.

Des Weiteren ist noch der Betrieb mit Elloks zu erwähnen. Traktion mit Fahrleitung war jedoch die Ausnahme.

Steuerwagen An manchen Orten kreuzten Feldbahnen Strassen, oder fuhren entlang Wohngebieten. Um einen guten Überblick zu haben, war es in solchen Fällen wichtig, dass der Verantwortliche stets in Fahrtrichtung ganz vorne sass. Dank Wendezügen, jeweils bestehend aus Triebfahrzeug, Wagen, und (im Bild sichtbaren) Steuerwagen, erübrigte sich das eventuell nötige Umsetzen der Lok.

Wagen

Bei der Feldbahn oft auch als "Lore" bezeichnet. Nebst der klassischen, oben erwähnten Kipplore, gab es vielerlei andere Typen von Wagen, mehrheitlich in kurzer, 2-achsiger Ausführung. Bei den eher weniger verbreiteten 4-achsigen Wagen, bestanden die Drehgestelle selbst wiederum aus 2-achsigen Loren (ohne Aufbau).

Sägewerkswagen Sägewerkswagen, zum Transport von Schnitt- und Rundholz. Im Handverschub oder per Seilzug bewegt. Der Rahmen aus Balken gezimmert.

improvisierte Lore Ein ausgedientes Lorenfahrgestell, ein Behälter, und ein wenig Fantasie, ergeben bereits ein feldbahntaugliches Gefährt.

Im Bild ebenfalls zu erkennen, die bei Feldbahnen nicht seltenen engen Kurvenradien.


Einige weitere, teils Feldbahn charakteristische Fahrzeuge, sind an dieser Stelle ebenfalls anzuführen:


Drehschemmelwagen, zum Transport von Langholz

Flachwagen, anzutreffen bei Werkbahnen

Kastenkipper, deren Fassungsvermögen ist wesentlich grösser als das einer Kipplore

Kesselwagen

Grubenhunte, um möglichst schmale Fahrzeuge zu erhalten vielfach mit innenliegendem Rahmen

Kranwagen und Fahrzeuge die dem Unterhalt und Bau von Gleisanlagen dienen, runden die Vielfalt der Feldbahnfahrzeuge ab.

Eines haben Feldbahnloren jedoch meist gemeinsam, den einheitlichen Unterbau. Mehrheitlich bestand Dieser, wie an nebenstehender Kipplore ersichtlich, aus einem zu einem Rahmen gebogenen U-förmigen Eisenprofil. In der Regel war die Konstruktion genietet.
Lorenrahmen

Als Variante gab es einen Unterbau mit Bremse (stets inkl. Bremserbühne). War doch die letzte Lore eines Zuges vielfach ein Wagen mit Bremserbühne, damit ein Mitarbeiter während der Fahrt das der Lok entgegengesetzte Geschehen im Auge behalten konnte.

Die Zeit blieb aber nicht stehen. Abgebildet ist ein Selbstentlader, mit Mechanik zum Entleeren. Beim Durchfahren der Entladestelle wird diese selbständig ausgelöst, wobei das Verdrehen der seitlichen Welle ein Kippen des Behälters bewirkt.
Entlademechanik
Detailansicht

Um Kosten zu sparen spielte sich ausserdem, mancherorts das Beladen ganzer Züge im Automatikbetrieb (ohne Personal) ab. Mit ein wenig moderner Technik liessen sich derartige Lösungen durchaus realisieren. Allerdings war Schüttgut die Voraussetzung.

Technische Details

Kupplung Die typische Kupplung bei Feldbahnfahrzeugen, bestehend aus einem über zwei Bolzen gelegten kurzen Stück Kette.
Detailansicht

Da dieses simple, schnell zu bedienende, ansonsten zuverlässige Kupplungssystem zum Ruckeln neigt, wurden insbesondere bei moderneren Feldbahnen, oftmals durch die Besitzer eigene Lösungen erdacht.

Damit es die Gäste der Ziegelei Schumacher während der Fahrt nicht von den Socken (Bänken) haute, setzte man auch Hier, wie im Bild zu sehen, auf eine selbst entworfene (starre) Kupplung. Als weiteres Detail ist das bei Feldbahnloks oft angebaute Puffergewicht zu beachten.
Lok Besucherzug

Was Bremseinrichtungen bei Loks betrifft, so war meist die in obiger Abbildung sichtbare Klotzbremse, direkt an der Lauffläche des Rades zu finden.

Ebenfalls anzutreffen, nebenstehend erkennbare Magnetschienenbremse. Die Wirkung wird durch die magnetische Anziehungskraft zwischen der Schiene und dem auf Diese abgesenktes Magnet erzeugt.
Magnetschienenbremse
Magnetschienenbremse

Eine weitere eingesetzte Art der Bremstechnik sind Scheibenbremsen. Eingebaut sind diese jedoch mehr bei neuzeitlichem Rollmaterial, wie etwa modernen Kastenkippern.

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